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Nachdem Jesus in der Nacht verhaftet wurde, brachte man ihn zum Hohenpriester Kajaphas zum Verhör. Die Hohenpriester und der Hohe Rat suchten nach Zeugen, um mit ihren Aussagen das Todesurteil gegen Jesus zu bewirken. Viele machten Falschaussagen, die aber nicht für eine Verurteilung reichten. Da fragte der Hohepriester Jesus, ob er der Messias, der Sohn Gottes sei, und Jesus antwortete: »Ich bin es.« (Mk 14,62 EU). Damit hatte sich Jesus in den Augen des Hohen Rats und der Hohenpriester der Gotteslästerung schuldig gemacht und sie forderten dafür seine Verurteilung zum Tod am Kreuz.
Während Jesus verhört wurde, wartete Petrus im Hof des Palastes. Dreimal wurde er gefragt, ob er mit Jesus zusammen war und dreimal verleugnete er ihn. Als der Hahn krähte, erinnerte sich Petrus an Jesu Worte und begann zu weinen (Mk 14,66-72 EU).
Der Hohe Rat ließ Jesus zum römischen Statthalter Pontius Pilatus bringen, der das Todesurteil über Jesus sprechen sollte. Auch Pilatus befragte Jesus, doch der schwieg zu den Anschuldigungen und Pilatus zweifelte an den Vorwürfen, die der Hohe Rat gegen Jesus vorbrachte. Da es zum Paschafest Brauch war, dass der Statthalter einen vom Volk bestimmten Gefangenen freiließ, fragte Pilatus die Menschenmenge, wer das sein sollte. Das von den Hohenpriestern aufgestachelte Volk forderte die Freilassung von Barrabas und die Kreuzigung Jesu (Mk 15,1-15 EU).
Die Soldaten führten Jesus ab, setzten ihm eine Dornenkrone auf und verspotteten ihn. Dann musste Jesus selbst das Kreuz zum Hügel Golgota, einem Hügel außerhalb Jerusalem, tragen. Doch auf dem Weg brach er immer wieder unter der Last zusammen und ein Mann namens Simon von Zyrene, der zufällig vorbeikam, musste das Kreuz für ihn tragen (Mk 15,21 EU).
An der Hinrichtungsstätte kreuzigten die Soldaten Jesus und mit ihm zwei Verbrecher. Um die sechste Stunde verdunkelte sich der Himmel und als Jesus nach drei Stunden am Kreuz starb, bebte die Erde und der Vorhang im Tempel riss mitten entzwei (Mt 27,45-51 EU).
Karfreitag ist der Tag der Kreuzigung Jesu Christi auf dem Hügel Golgatha vor den Toren Jerusalems. Das Wort leitet sich vom althochdeutschen Wort „kara“ (Klage, Trauer) ab. Dieser Tag markiert den Höhepunkt der sechseinhalb Wochen dauernden Passionszeit. In dieser Zeit des Kirchenjahres gedenken Christen der Passion Christi, also seines Leidens und Sterbens.
Der biblische Hintergrund Jedes der vier Evangelien berichtet ausführlich von den Ereignissen, die zu Jesu Kreuzigung geführt haben. Dazu zählen der Beschluss der Hohepriester, Jesus wegen Gotteslästerung anzuzeigen, der Verrat des Judas, das Gebet Jesu im Garten Gethsemane, seine Gefangennahme, das Verhör vor dem römischen Statthalter Pontius Pilatus, und schließlich die Verurteilung und die Kreuzigung.
Der Karfreitag ist einer der wichtigsten Feiertage im Kirchenjahr. Denn der Tod Jesu hat für den christlichen Glauben eine besondere Bedeutung. Er ist aus christlicher Sicht der letzte Ausdruck dafür, dass die Welt Jesus nicht verstanden und ihn abgelehnt hat. Sie musste an ihm Anstoß nehmen, da er die religiösen, politischen und sozialen Verhältnisse in Frage stellte. Dieser Unwille gegenüber Jesus zeigte sich nicht nur in offener Ablehnung. Aus Sicht des Glaubens haben auch Angst, heimliche Gleichgültigkeit und Halbherzigkeit zu dem gewaltsamen Ende auf Golgatha geführt. Es war das mangelnde Gottvertrauen, theologisch gesprochen: die Sünde, die Jesus ans Kreuz gebracht hat. Deswegen ist der Karfreitag auch ein Tag der Buße. Die Glaubenden machen sich bewusst, dass auch sie Lernende sind auf dem Weg der Nachfolge Jesu.
Am Karfreitag geht es nicht nur um das Handeln der Menschen, sondern auch um das Handeln Gottes. Nach dem Neuen Testament hat Gott im Leiden und Sterben seines Sohnes die Welt erlöst (vgl. Johannes 3,16). So ist Jesus nach verbreiteter Auffassung „für uns gestorben“ (Römer 5,6). Er, der Sohn Gottes, hat die Strafe für die Sünde erlitten und dadurch den Menschen befreit. Wie ein Opfertier hat er stellvertretend die Gottlosigkeit der Menschen gesühnt. Seit jeher ist umstritten, wie das theologisch genau zu verstehen ist. Der Vorstellung eines Sühne fordernden Gottes wurde und wird vielfach widersprochen. Zudem ist heute vielen Menschen unverständlich, wie ein Mensch, der vor rund 2000 Jahren gestorben ist, ihre Erlösung bewirken soll. Doch ist auch vom nichtreligiösen Standpunkt die Tiefe und die Tragik in den Geschehnissen um Jesu Leiden und Sterben schwer zu übersehen. Seine Passion hält der Menschheit den Spiegel vor, in dem sie ihr Scheitern erkennt.
In den Medien ist oft zu hören, dass der Karfreitag der höchste evangelische Feiertag ist. Das ist nur in bestimmter Hinsicht richtig. Evangelischer Frömmigkeit ist das Bemühen um Wahrhaftigkeit wesentlich. Es gilt, nicht nur nach außen als Christ zu leben, sondern es innerlich wirklich zu sein. Der Tod Jesu ist so eine Mahnung an die Gewissen. Im Angesicht des Kreuzes muss jeder Christ sich fragen, wie ernst es ihm mit seinem Glauben ist und ob er bereit ist, Jesus auf seinem Leidensweg zu folgen. Solche Selbstkritik kann jedoch nur recht üben, wer über dem Klagen das Frohmachende des Evangeliums nicht vergisst. Kurz: Der wahre Sinn des Kreuzes erschließt sich erst an Ostern. So gesehen ist Ostern, die Feier der Auferweckung Jesu, das höchste Fest der Christenheit.
Nun gehören unsre Herzen | Wetzlarer Jugendchor
Jesus Christus starb für mich, Text: Peter Strauch (1971) Melodie: Peter Strauch (1971)
Sieben Worte am Kreuz – Wohnzimmer Erzählkonzert zu Karfreitag mit Albert Frey
1) Nun gehören unsre Herzen ganz dem Mann von Golgatha,
der in bittern Todesschmerzen das Geheimnis Gottes sah,
das Geheimnis des Gerichtes über aller Menschen Schuld,
das Geheimnis neuen Lichtes aus des Vaters ewger Huld.
2) Nun in heilgem Stilleschweigen stehen wir auf Golgatha.
Tief und tiefer wir uns neigen vor dem Wunder, das geschah,
als der Freie ward zum Knechte und der Größte ganz gering,
als für Sünder der Gerechte in des Todes Rachen ging.
3) Doch ob tausend Todesnächte liegen über Golgatha,
ob der Hölle Lügenmächte triumphieren fern und nah,
dennoch dringt als Überwinder Christus durch des Sterbens Tor;
und die sonst des Todes Kinder, führt zum Leben er empor.
4) Schweigen müssn nun die Feinde vor dem Sieg von Golgatha,
die begnadigte Gemeinde sagt zu Christi Wegen: Ja!
Ja, wir danken deinen Schmerzen; ja, wir preisen deine Treu,
ja wir dienen dir von Herzen. Ja, du machst einst alles neu!
Friedrich von Bodelschingh 1938
1 Aber wer glaubt dem, was uns verkündet wurde, und an wem ist der Arm des HERRN offenbart?
2 Er schoss auf vor ihm wie ein Reis und wie eine Wurzel aus dürrem Erdreich. Er hatte keine Gestalt und Hoheit. Wir sahen ihn, aber da war keine Gestalt, die uns gefallen hätte.
3 Er war der Allerverachtetste und Unwerteste, voller Schmerzen und Krankheit. Er war so verachtet, dass man das Angesicht vor ihm verbarg; darum haben wir ihn für nichts geachtet.
4 Fürwahr, er trug unsre Krankheit und lud auf sich unsre Schmerzen. Wir aber hielten ihn für den, der geplagt und von Gott geschlagen und gemartert wäre.
5 Aber er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt.
6 Wir gingen alle in die Irre wie Schafe, ein jeder sah auf seinen Weg. Aber der HERR warf unser aller Sünde auf ihn.
Jesaja 53. 1-6
Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.
Johannes 3,16
49 Einer aber von ihnen, Kaiphas, der in diesem Jahr Hoherpriester war, sprach zu ihnen: Ihr wisst nichts;
50 ihr bedenkt auch nicht: Es ist besser für euch, ein Mensch sterbe für das Volk, als dass das ganze Volk verderbe.
Johannes 11, 49.50
Denn Christus ist schon zu der Zeit, als wir noch schwach waren, für uns Gottlose gestorben.
Römer 5,6
1) Text aus: „VIVAT“ St. Benno Buch und Zeitschriften Verlagsgesellschaft mbH – https://cms.vivat.de/themenwelten/jahreskreis/die-karwoche/was-ist-karfreitag.html
2) Weitere Berichte in: Mathäus 26; Markus 14; Lukas 22; Johannes 18
3) Text aus: Evangelische Kirche in Deutschland – https://www.ekd.de/54865.htm
Musikvideos: YouTube https://www.youtube.com/
Bibelzitate: Lutherbibel 2017 © Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
Bildnachweis: Jesus am Kreuz: https://pixabay.com/de/photos/glaube-kreuz-jesus-religion-2597190/
Bildnachweis Banner: Manfred Cron
Die Texte wurden zusammengestellt von Manfred Cron
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